
Titel: Schattensiegel
Autor: Isabel Clivia
Verlag: Drachenmond
Preis: 15,90€ [D]
Seiten: 345

Wenn die letzte Hoffnung in den Schatten liegt … Alienors Leben ist von Dunkelheit geprägt. Nachdem verbotene Experimente ihr gefährliche Schattenkräfte beschert und sie in eine unberechenbare Waffe verwandelt haben, fristet sie ihr Dasein in einem Verlies. Bis ausgerechnet der Mann, der sie dorthin gebracht hat, sie um Hilfe bittet. Ihre Magie soll der Schlüssel zur Zerstörung eines uralten Fluchs sein. Mit dem Zauberweber Thierry zusammenzuarbeiten ist das Letzte, was sie will. Allerdings ist da dieses verräterische Herzklopfen, das alles so verdammt kompliziert macht. Im Kampf gegen einen schier übermächtigen Feind muss Alienor sich entscheiden, wer sie sein will: das Ungeheuer, für das die Leute sie halten, oder die Hoffnung eines ganzen Landes.
Quelle: drachenmond.de

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Thierry Poitiers verliert das letzte bisschen Mut, noch bevor er einen Fuß in das Gefängnis von Potilliard setzt.
Das Cover gefällt mir richtig gut und es strahlt einfach schon Fantasy aus. Es ist nicht überladen und beinhaltet Elemente aus dem Buch, was ich wirklich toll finde.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Das Buch ist aus Sicht von Alienor geschrieben, wodurch man sie besser kennen lernt. Ich mochte es, dass bei ihr sehr viel Sarkasmus eingeflossen ist, das hat dem Buch mehr Leben verliehen.
Zu Beginn lernt man Alienor kennen, die im Gefängnis ist. Thierry holt sie dort heraus, weil er glaubt, dass sie den Fluch und den Fluchweber aufhalten kann. Dass die beiden eine gemeinsame Vergangenheit haben, macht die Sache nicht leichter.
Der Einstieg in das Buch hat mir gut gefallen. Man wird in die Geschichte geworfen und erfährt erst nach und nach etwas über die Welt und die Hintergründe der Charaktere. Ich war also schon neugierig und habe natürlich weiter gelesen. Schnell merkt man, dass zwischen Alienor und Thierry mal was war, denn da ist immer noch eine gewisse Spannung zwischen den beiden.
Alienor mochte ich ganz gerne, aber ich glaube, dass sie nicht ihr ganzes Potential entfalten konnte. Es geht nur darum, den Fluchweber zu besiegen und ihr ganzer Charakter ist darauf konzentriert. Aus ihrer Vergangenheit weiß man wenig und ich kann sie auch so schlecht beschreiben. Während ihres Auftrags aber war sie sehr zielorientiert und hat sich nicht aus der Fassung bringen lassen, egal, was auch passiert ist.
Thierry fand ich interessant. Zuerst war er mir unsympathisch, aber das wurde mit der Zeit immer besser. Er hat durch falsche Informationen ein falsches Bild von Alienor bekommen. Was ich schlimmer finde ist, dass er alles geglaubt hat, obwohl er sie schon früher gekannt hat. Ein bisschen mehr Reflexion hätte den beiden eine Menge Ärger erspart.

Die Geschichte ist toll und hätte ich sie zu einem anderen Zeitpunkt gelesen, hätte es zu einem Highlight werden können, aber ich habe das Gefühl, als hätte ich das Buch zur falschen Zeit gelesen. Nichtsdestotrotz ist die Idee hinter der Geschichte echt toll. Es gibt Zauberweber, Fluchweber und Flüche selbst. Flüche entstehen durch dunkle Magie, wenn ein Zauber schief geht. Einen solchen Fluch soll Alienor brechen. Zauberweber beherrschen die Magie, wer hätte es gedacht. Alienor ist wurde durch Experiemente anders, sie beherrscht Schattenmagie und all das zusammen hört sich schon genial an. Für mich wurde das alles, wie auch die Welt, aber zu wenig erklärt. Ich hatte das Gefühl, als würde ein wichtiger Teil der Geschichte fehlen, oder so als würde ich einen zweiten Band lesen. Irgendwie waren da zu wenige Infos rundherum.
Alienor und Thierry finden auf ihrem Weg auch Gefährten, die für mich aber überflüssig waren. Die Charaktere selbst waren interessant, allerdings tragen sie nicht sonderlich viel zur Handlung bei und sind eben da, wenn sie gerade benötigt werden. Man hätte das Buch auch ohne diese schreiben können, was ich sehr schade finde.
Es gibt hier auch eine Liebesgeschichte. Alienor und Thierry kennen sich schon von früher und da kommen natürlich auch alte Gefühle wieder hoch. Im Laufe des Buches kommen sich die beiden wieder näher und reden über alle die Probleme und Bedenken. Mir hat es gefallen, dass nicht von einem Tag auf den anderen alles gut war, sondern dass sie sich die Zeit genommen haben, die sie eben brauchen.
Das Ende selbst war spannend, wenn auch etwas zu schnell. Es passiert so viel auf einmal und plötzlich ist das Buch auch schon aus. Zwar wurden viele Fragen geklärt, aber besonders von den Nebencharakteren hört man keinen Pieps mehr. Der Kampf selber war zwar spannend, aber sehr schnell vorbei, da hätten ein paar Seiten mehr auch gut getan.

Wäre das Buch etwas länger gewesen und hätte man auch die Nebencharaktere besser beleuchtet, hätte es echt gut werden können. So fehlten mit allerdings einige Infos, vor alles zur Welt selbst und mir kamen die Charaktere alle etwas zu kurz. Ich vergebe 3 Sterne.

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