So wie gefühlt jeder andere Mensch habe auch ich Shadow and Bone direkt nach Erscheinen auf Netflix angeschaut. Ich habe das Buch damals geliebt (Rezension) und mich daher schon sehr auf die Serie gefreut. Nachdem ich mit dieser fertig war, hatte ich Lust die Bücher nochmal zu lesen. Mein Freund hat mir dann den englischen Schuber zum Geburtstag geschenkt und da hab ich natürlich gleich wieder mit Band eins gestartet.
Eckdaten:
- Titel: Shadow and Bone
- Folgen: 8
- Genre: Fantasy
- Altersfreigabe: 16 Jahre
- Schauspieler: Jessie Mei Li, Ben Barnes, Archie Renaux
Inhalt:
„Shadow and Bone – Legenden der Grisha“ basiert auf den erfolgreichen GrishaVerse-Romanen von Leigh Bardugo und erzählt von Alina Starkov, einer verwaisten, niedrigrangigen Soldatin, die in einer vom Krieg gezeichneten Welt außerordentliche Kräfte freisetzt, die die Freiheit ihres Landes bedeuten könnten. Angesichts der unsagbaren Bedrohung durch die Schattenflur muss Alina alles zurücklassen und sich einer Eliteeinheit magischer Soldaten, genannt Grisha, anschließen. Doch ihre Fähigkeiten machen ihr zu schaffen und in einer Welt, in der Verbündete zugleich Feinde sein können, ist nichts, wie es scheint. Überall lauern Gefahren, darunter eine Gruppe charismatischer Krimineller. Magie allein ist nicht genug, um zu überleben. Die Hauptrollen in dieser Netflix-Produktion von 21 Laps Entertainment spielen Jessie Mei Li (Alina Starkov), Archie Renaux (Malyen Oretsev), Freddy Carter (Kaz Brekker), Amita Suman (Inej Ghafa), Kit Young (Jesper Fahey) und Ben Barnes (General Kirigan).
Quelle: media.netflix.com
Meinung:
Ich werde gleich noch einige Punkte direkt mit dem Buch vergleichen, was man aber über die Serie allgemein sagen kann ist, dass sie wirklich gut gemacht ist. Die Effekte sind grandios und sehen wirklich toll aus. Besonders die Kraft des Dunklen fand ich gut umgesetzt, da er meist nur dunklen Rauch hervorbringt oder Menschen zerteilt. Die Serie hat alle Kräfte genommen und sie so gezeigt, dass sich auch jemand, der die Bücher nicht gelesen hat, auskennt.
Am Anfang wurden die Grisha auch ein wenig erklärt, sodass man sich auskennt, wer nun was kann, aber hier hat ein bisschen Info gefehlt. Mein Freund, der die Bücher nicht kennt, war zuerst noch etwas verwirrt und ich glaube auch nicht, dass er die verschiedenen Farben der Keftas verstanden hat. Hier wäre eine Erklärung in Form einer Geschichte oder Ähnlichem wirklich gut gewesen, da es doch sehr viel Input auf einmal ist.
Da wir in der Serie sozusagen zwei Handlungen haben, einmal die von Alina und einmal die der Krähen, ist klar, dass man einen Liebling hat. Ich mag die Handlung run um Alina einfach viel lieber, wobei die Krähen mir hier auch sehr gut gefallen haben. Die beiden Verläufe schienen sich zuerst nicht zu treffen, doch je weiter man in der Serie kommt, desto näher kommen sich die Charaktere und irgendwann wird aus zwei Handlungen eine. Ich mah sowas richtig gerne, wenn mehrere Handlungen zusammengeführt werden, außer es passiert wie bei GoT, dann eher nicht.
Die Charaktere:
Alle Charaktere aus dem Buch wurden in die Serie übernommen und dabei auch noch wirklich grandios gecastet. Gibt es einen besseren Schauspieler als Ben Barnes für den Dunklen? Ich denke nicht. An einigen Figuren wurden Anpassungen gemacht, so hat Alina in dem Buch eine andere Haarfarbe und ist nicht aus Shu Han, aber es waren wirklich nur Kleinigkeiten. Der wohl größte Unterschied zwischen Buch und Serie ist der Dunkle. Wird er in der Serie als missverstandener Retter dargestellt, so kommt es im Buch sehr viel besser rüber, dass er einfach nur machthungrig ist und seinen eigenen Vorteil im Blick hat. So ist es viel leichter ihn in der Serie zu mögen und zu verstehen als im Buch, wobei ich betonen möchte, dass er mein liebster Charakter in den Franchise ist.
Ich finde, dass besonders Genya und Zoya in der Serie super getroffen wurden, es gibt fast keinen Unterschied zu den Charakteren im Buch. Meist werden sehr viele Charaktere verändert oder weggelassen, das ist hier nicht der Fall.
Ganz im Gegenteil. Im Gegensatz zum Buch gibt es in der Serie auch schon die Krähen, die erst in der nächsten Dilogie vorkommen. Die Macher der Serie haben sie geschickt eingebaut, sodass die Handlung von S&B nicht verfälscht wird, sie aber trotzdem mit den Hauptcharakteren in Berührung kommen. Zuerst fand ich das etwas seltsam, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt.

Die Handlung:
Ich war erstaunt wie genau die Handlung sich an das Buch hält. Einige Dinge wurden gekürzt, wie etwa die Ausbildung vom Alina im kleinen Palast, oder ihre Wanderung mit Mal, aber insgesamt passiert alles in der Serie so auch im Buch. Die Krähen einmal ausgenommen. Zu keinem Zeitpunkt fand ich die Handlung langweilig, es gibt immer wieder spannende Szenen und man erfährt einiges über die Grisha selbst, während Alina im kleinen Palast ist.
Manche Dinge gingen aber einfach zu schnell, da fühlte es sich an, als hätten die Produzenten an der falschen Seite gespart. Die Ausbildung von Alina nimmt einen sehr großen Teil des Buches ein und hier wirkte es so, als wäre sie nur zwei Wochen dort. Natürlich musste für die Krähen Platz gemacht werden, doch das fand ich dann doch etwas schade.
Die Handlung der Krähen hat mir überraschend gut gefallen. Als sie noch in Ketterdam sind fand ich es zuerst nicht ganz so spannend, aber es wurde danach immer besser. Besonders wie sie in den Palast kommen hat mir gut gefallen und es passte auch zum Rest der Serie. Einzig Nina und Matthias waren nicht mein Fall. Ich bin kein Fan von den beiden, mochte sie schon in den Büchern nicht und jedes Mal wenn eine Szene mit ihnen kam habe ich gehofft, dass es bald aus ist. Ich hatte nicht das Gefühl, als würde ihre Handlung etwas beitragen, es war eher eine Einführung von den beiden als Charaktere, aber das wars dann auch schon.
Der Dunkle:
Ich komme einfach nicht von ihm los. Jeder der die Serie gesehen hat kennt seine letzte Szene. Die gibt es im Buch so nicht, aber für die Serie ist es perfekt. Mit dieser einen Szene wurde die Grundlage für eine zweite Staffel geschaffen und man bekommt einen Blick hinter die Fassade des Dunklen. Ich hatte eine Gänsehaut, als ich diese angeschaut habe und habe mich beim Lesen schon richtig drauf gefreut, aber natürlich ist sie nicht in dem Buch. Da war ich tatsächlich ein wenig enttäuscht.
Die Darstellung vom Dunklen in der Serie ist, wie schon erwähnt, etwas anders als im Buch. Ihn in der Serie zu sehen hat ganz andere Gefühle in mir hervor gerufen als im Buch. Was ich aber unbedingt sagen will, was mich, nachdem ich das Buch jetzt nochmal gelesen habe, stört, ist, dass man den Namen des Dunklen in der Serie sehr bald erfährt. In dem gesamten Buch wird nich einmal sein Name verraten und die Szene, in der er Alina seinen Namen mitteilt ist in dem folgenden Band richtig emotional und mega gut geschrieben, in der Serie sagt er ihn einfach und er ist bekannt. Hätte man das aus dem Buch übernommen wäre er geheimnisvoller geblieben, was ich persönlich besser gefunden hätte.
Insgesamt bin ich sowohl von dem Buch als auch von der Serie restlos begeistert. Die Schauspieler und Produzenten haben eins meiner Lieblingsbücher zum Leben erweckt und dabei fast alles richtig gemacht. Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die ich mir anders gewunschen hätte, aber im großen und ganzen ist es eine meiner Lieblingsserien geworden.
Ein Kommentar zu „[Staffelrezension & Vergleich zum Buch] Shadow & Bone“