Vor einigen Jahren habe ich schon einmal mit Vikings begonnen, allerdings hab ich die Serie nie fertig geschaut. Jetzt habe ich nochmal von vorne begonnen, zusammen mit meinem Freund und wir haben die komplette Serie beendet. Daher gibt es nun meine Meinung zur ganzen Serie.
Eckdaten:
- Titel: Vikings
- Episoden: 89 in 6 Staffeln
- Genre: Drama, Historisch
- Schauspieler: Fimmel, Travis, Standen, Clive, Winnick, Katheryn, Byrne, Gabriel, Gilsig, Jessalyn
Inhalt:
Dieses neue TV-Epos führt Sie in die spannende und abenteuerliche Welt der Wikinger – die mutigsten und furchterregendsten Krieger des Mittelalters! Ragnar Lothbrok, legendärer Herrscher und größter Held seiner Zeit, fühlt sich zürn Eroberer berufen. Gemeinsam mit seinem ehrgeizigen Bruder Rollo und seiner treuen Frau Lagertha führt er kühne Raubzüge in fernen Gebieten jenseits des Ozeans, doch in seiner nordischen Heimat verschwören sich heimtückische Kräfte gegen ihn. Konfrontiert mit schockierendem Verrat und den Versuchungen einer mysteriösen Verführerin muss Ragnar die Schlachten in der Fremde und seinen inneren Kampf gewinnen, um seine Familie, seine Freiheit und nicht zuletzt sein Leben zu schützen…
Quelle: thalia.at
Meinung:
In Staffel eins begegnen wir Ragnar Lothbrok, der einiges vorhat. Er will nach England segeln um dort Dörfer zu plündern. Ragnar ist ein einfacher Bauer und im Laufe der Staffel steigt er immer weiter auf. Die erste Staffel begeisterte mich durch die Handlung. Ich liebe den Konflikt mit England und war froh, dass sich dieser noch über einige weitere Staffeln gezogen hat. Wie viel Wahrheit in der Serie liegt, kann ich nicht beurteilen, da ich mich dafür zu wenig auskenne, aber zur Unterhaltung ist sie super.
Ragnar segelt also nach England, ohne Hilfe von seinem Anführer und in England kommt auch schon Aethelstan dazu. Er ist ein Mönch und lehrt die Wikinger seine Sprache und Religion. Bereits zu diesem Zeitpunkt merkt man, dass Ragnar sich ein wenig verändert. Im Voranschreiten der Serie wird Ragnar immer, sagen wir mal komischer. In Staffel eins lernen wir ihn als harten und skrupellosen Vikinger kennen, in Staffel vier sieht das schon ganz anders aus. Er macht eine Charakterentwicklung durch, die einerseits beeindruckend ist und andererseits ein wenig Spaß an der Serie nimmt. Ich fand es toll, wie die Wikinger dargestellt wurden, wie sie gekämpft und danach auch verhandelt haben, doch Ragnar ging mir irgendwann nur noch auf den Keks.
Dennoch liebte ich die Serie bis inklusive Staffel drei. Es ging hauptsächlich um England und zwischenmenschliche Probleme. In Staffel zwei hat Ragnar bereits eine andere Frau und ich verstand Lagertha, ihr handeln und auch, dass sie Ragnar immer noch liebte. Sie ist allegmein ein sehr starker Charakter, aber wer mich dann zum Weiterschauen bewegt hat war Björn. In den ersten beiden Staffeln war er noch ein Kind, in Staffel drei bereits erwachsen. Ragnars andere Söhne mit seiner neuen Frau sind zu diesem Zeitpunkt noch Kinder und sehen in Björn den großen Bruder. Ja Björn, auch er entwickelt sich weiter. Zuerst ist er noch der leieb Sohn, steht für seine Familie ein und ähnelt Ragnar höchstens im Aussehen. Nach und nach wird er aber immer mehr wie Ragnar, wirkt ein wenig verrückt und hat mich genau mit dieser Entwicklung begeistert. Ich habe Björn als Kind gehasst, er war einfach nur doof, aber als Mann macht er schon was her und trifft wirklich gute Entscheidungen. Man merkte bereits da, dass er irgendwann den Platz von Ragnar einnehmen wird und darauf habe ich mich schon gefreut, eben weil es mir Ragnar ab Staffel drei bergab ging.
Auch die Story in der dritten Staffel war nicht mehr ganz so gut, weil sie hier nach Paris und nicht nach England gesegelt sind. Hier wiederholte sich vieles, Taktiken und Angriffe erinnerten an die von den ersten beiden Staffel und die Geschichte hat sich nicht viel weiter bewegt. Jetzt weiß ich auch wieder, wieso ich damals bei der vierten Staffel aufgehört hab, es ging einfach nicht wieter, Ragnar hat sich selbst zerstört und Rollo, sein Bruder, den ich wirklich gern mochte, hat sich auch abgeseilt. Doch schon in der vierten Staffel kehrt Ragnar nach England zurück. Ich hab mich wirklich gefreut, da mich alles in England einfach viel merh ansgesprochen hat als die anderen Handlungsorte.
Ab Staffel vier spielen auch die anderen Söhne von Ragnar eine größere Rolle, allen voran Ivar. Alle sind ganz eigen und bringen frischen Wind in die Serie. Ivar wirkt verrückt, zu anspruchsvoll und ich konnte ihn zuerst nicht leiden. Bis zum Ende der Serie hat sich das aber geändert. Irgendwie ist er doch ziemlich cool. Trotzdem war es nicht mehr so gut wie in den ersten Staffeln. Ab dem zweiten Teil von Staffel vier haben sich viele Dinge wiederholt. Björn möchte unbedingt den Wunsch von Ragnar erfüllen, Übbe will die Welt besegeln und die anderen drei wollen einfach Kattegat regieren. Alles Dinge, die auch Ragnar wollte, getan hat oder daran gescheitert ist. Es fühlte sich irgendwie so an, als würde den Schreibern nichts neues mehr einfallen, weil die Söhne auch immer wieder auf die gleichen Hindernisse gestoßen sind. Besonders bei der letzten Staffel habe ich mir sehr schwer getan, weil sie langweilig war und ich nicht mehr das geile Gefühl von Staffel eins hatte. Es fehlte etwas und es gab zu viele Handlungsstränge. Alle hatten entfernt etwas miteinander zu tun, aber nicht mehr viel und das hat die Serie für mich irgendwie kaputt gemacht. Ich hatte das Gefühl, dass man einfach zu viel in zu kurzer Zeit zeigen wollte. Hätte man sich auf einen Charakter konzentriert, wäre das wahrscheinlich besser gewesen.
Dass die Söhne einige Fehler von Ragnar wiederholt haben hat es auch nicht besser gemacht. Insgesamt wäre es auch gut gewesen, wenn man einfach nach Staffel vier aufgehört hätte. Es wurde immer unrealistischer und komischer und am Ende hat es nur noch wenig Spaß gemacht. Trotzdem haben wir die Serie komplett durchgezogen und ich kann die ersten drei Staffel uneingeschränkt empfehlen, danach ist es einfach Geschmackssache. Für mich ist die Serie insgesamt eine Zwischendurchserie, weil nur die Hälfte davon richtig gut war.
Ein Kommentar zu „[Serienrezension] Vikings“