
Titel: Lynnwood Falls – Sommer der Liebe
Autor: Helen Paris
Verlag: beHeartbeat
Preis: 10€ [D]
Seiten: 340

Die erfolgreiche Tierärztin Hope kehrt in ihre Heimatstadt Lynnwood Falls zurück, um vorübergehend in der Tierarztpraxis ihrer Eltern auszuhelfen. Dort trifft sie auf Ryan, ihre erste große Liebe. Doch die beiden geraten immer wieder aneinander. Hope will so schnell wie möglich zurück nach New York. Gleichzeitig fühlt sie sich in der Kleinstadt seit langem erstmals wieder geborgen. Und dann bringt ausgerechnet Ryan ihre Vorsätze zum Schmelzen …
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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Wirkung der Narkose ließ allmählich nach.
Das Cover lädt richtig zum Träumen ein, daher habe ich mich auch sehr auf das Buch gefreut. Man sieht, dass es eine Liebesgeschichte ist, die eine ländliche Gegend als Handlungsort hat. Wenn man als Leser als nun gerne solche Romane liest, fühlt man sich von dem Cover sofort angesprochen.
Der Schreibstil der Autorin war gut, aber dadurch, dass man nicht aus der Ich-Perspektive liest, wirkten die Charaktere sehr distanziert auf mich und ich konnte mich mit keinem so wirklich anfreunden. Zwar wechselt die Sichtweise zwischen Ryan und Hope, aber ich konnte mich mit keinem identifizieren.
Zu Beginn lernt man Hope kennnen, die sich in New York ein Leben aufgebaut hat. Als ihr Vater kurzzeitig in seiner Tierarztpraxis ausfällt, kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück um zu helfen. Dort trifft sie auf alte Freunde und auch eine alte Liebe.
Ich weiß gar nicht was ich zu dem Buch sagen soll. Manchmal fällt es mir einfach schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen. Der Einstieg war ein wenig holprig, denn Hopes Leben in New York ist einfach grässlich. Man merkt sofort, dass ihr Freund Colin nur Karriere will und sie nicht so gut behandelt, wie sie es verdient hätte. Hope selbst wirkt auch eher kühl und unfreundlich, also zu Beginn mochte ich sie wirklich nicht.
Aber bleiben wir bei Colin. Ich hasse den Typen über alles. Im Laufe des Buches telefonieren Hope und Colin öfter miteinander und sie sagt immer, dass sie ihn vermisst und erzählt von ihrem Tag. Ihn interessiert aber nur, dass sie nicht genug verdient, die Praxis ihrer Eltern nicht gut genug ist und dass sie nicht zu irgendwelchen Veranstaltungen mit ihm gehen kann. Bei jedem Gespräch habe ich ihn mehr gehasst, bis es dann am Ende völlig eskaliert ist. Ich verstand irgendwie, dass er Hope nicht verlieren wollte, weil er sie bereits so geformt hatte, wie er sie wollte und sie ihm aus der Hand fraß, aber seine Mittel und Wege waren unter aller Würde.
Gut, abgesehen von Colin waren alle anderen Charaktere ok. Mit Hope konnte ich mich im ganzen Buch nicht anfreunden, weil sie immer ein bisschen komisch auf mich wirkte. Allein ihre Gedanken waren nicht meins und immer war sie versucht, alles zu ändern, ohne wirklich mit jemandem darüber zu reden. Ich komme einfach mit ihrer Art nicht zurecht. Ryan hingegen war ein toller Kerl. Als Protagonist macht er was her, er ist nett, hilfsbereit und versucht sogar normal mit Hope umzugehen, obwohl sie einmal ein Paar waren. Wenn man gewisse Handlungen mit Eifersucht begründet, kann ich sein Verhalten durchaus verstehen.
Die Nebencharaktere waren eher blass, bis auf Elly. Sie ist ein superfröhlicher Mensch, behandelt Hope gleich wie damals und hilft wo es nur geht. Die anderen wirkten wie Statisten, wenn sie für die Handlung wichtig waren, waren sie da, ansonsten nicht. Hopes Vater, wegen dem sie eigentlich zurück kommt, wird nach dem Anfang nur noch in einem Nebensatz erwähnt, ebenso der Kerl auf den sie steht und ihre Mutter. Das fand ich schade, denn wären die Charaktere besser ausgebaut, wäre die Handlung sicher spannender.

Eigentlich hatte ich mir ein richtiges Wohlfühlbuch erwartet, doch leider konnte mich die Geschichte nicht packen. Mir passierte einfach zu wenig, es gab bis zum Ende kein wirkliches Drama und die Gefühle zwischen Hope und Ryan kamen auch nicht bei mir an. Dadurch, dass Hope ja eigentlich einen Freund hat, halten sich beide sehr zurück und geben nie richtig zu, dass sie den anderen so gern mögen. Hauptsächlich streiten die beiden wegen der Praxis, werden dann wieder Freunde und behandeln zusammen Tiere. Es gab nichts, das mich am Ball halten konnte und zwischendurch war das Buch wirklich zu langweilig.
Klar, Colin hat mich immer wieder wütend gemacht, aber ich habe keine große Liebesgeschichte bekommen. Am Ende passiert dann dafür alles ein bisschen zu schnell. Es hat so gewirkt, als würde die Autorin das Drama und die große Liebe noch schnell in das Buch packen wollen und fertig. Für mich war das Ende zu unausgereift, zuerst Drama, zwei Seiten später die Aussprache und dann Friede, Freude, Eierkuchen. Ich habe mir einfach mehr erwartet.

Leider war das Buch nicht mein Fall. Ich habe mich so auf die Geschichte gefreut, aber es war zwischendurch einfach zu zäh und ich las das Buch aus einer gewissen Distanz, weil ich nicht mit den Charakteren warm wurde. Ryan hingegen und Chief haben mir super gefallen und es gab ein paar ganz schöne Freundschaftsszenen. Daher vergebe ich 3 Sterne.
