
Titel: Limea – Innerer Sturm
Autorin: Lin Rina
Verlag: Drachenmond
Preis: 14,90€ [D] || 15,40€ [A]
Seiten: 380
Limea strebt danach, die beste Jägerin ihres Inselstammes zu werden.
Als sie einen verletzten Fremdling am Strand findet, bringt sie es nicht über sich, ihn dem sicheren Tod auszuliefern.
Stattdessen versteckt sie den Mann mit den silbernen Augen, der ihr das Gefühl gibt, den engen Regeln ihrer Kaste entfliehen zu können.
Doch kann sie ihm auch trauen? Oder ist er die Ruhe vor dem Sturm, der sich bereits drohend am Horizont zusammenbraut?
In einem Kampf auf Leben und Tod wird ihre Entscheidung Rettung oder Untergang bedeuten.
Quelle: drachenmond.de
Der Morgen war trüb, denn die Nacht war stürmisch gewesen.
Das Cover von diesem Buch hat mich ab dem ersten Moment in seinen Bann gezogen. Ich liebe die Farben und auch wie Limea dargestellt wird. Genau so habe ich sie mir auch in dem Buch vorgestellt. Das Cover fängt die Stimmung einfach super ein.
Das ist jetzt mein drittes Buch der Autorin und ich finde auch hier ihren Schreibstil richtig toll. Er ist bildhaft und zieht den Leser sofort in den Bann. Ich konnte mir die Heimat von Limea so gut vorstellen und mit ihr mitfühlen, das Buch ist von dem Stil her ganz klasse.
Zu Beginn lernt man Limea kennen, die mit ihrem Stamm auf einer Insel wohnt. Als sie einen Fremdling vor dem Tod rettet, setzt sie sich mit ihm und seiner Welt auseinander. Doch es bleibt nicht lange friedlich.
Zuerst wollte ich gar keine Rezension zu diesem Buch schreiben, aber im Endeffekt hat es mir so gut gefallen, dass ich das einfach mit euch teilen möchte. Bereits der Einstieg war gelungen, man erfährt, wie Limea lebt, was sie so tut und wie die Hierarchie in ihrem Stamm ist. Hier sind nämlich die Frauen die, die alles am laufen halten, sprich sie gehen jagen und haben hohe Positionen inne. Nur Frauen können in dem Kastensystem aufsteigen und somit auch einen Mann in eine höhere Kaste bringen. Männer machen die anderen arbeiten, wie den Anbau von Gemüse, Holzfällen oder Kochen. Sie haben im Prinzip nicht viel zu melden, außer sie gehören einer hohen Kaste an. Allein schon dieses System hat mich beeindruckt, da es doch meist genau anders herum ist. Viele Bücher, in denen Stämme vorkommen, haben immer den Mann als Oberhaupt, hier ist es der Rat, der aus zwei Frauen und einem Mann besteht. Die Frau hat allgemeinen einen höheren Stellenwert und muss umworben werden. Sie darf sich ihren Mann aussuchen und die wichtigen Aufgaben im Dorf verrichten.
Aber nicht nur das ist hier anders, das Volk von Limea lebt auf den Bäumen. Das erinnert mich ein wenig an die Umpalumpas, denn ungefähr so habe ich mir ihre Häuser vorgestellt. Wie viel Kraft und Beweglichkeit dieses Volk einfach braucht, ich meine die kraxeln da herum, ich würde wahrscheinlich einfach runter fallen.
Die eigentliche Geschichte beginnt recht bald. Nachdem man Limea ein wenig kennen gelernt hat, kommt auch schon der Fremdling an den Strand. Seinen Namen erfährt man erst recht spät, zuerst will Limea ihn auch nur retten, aber sie kommt immer wieder zu ihm, zu seinem Versteckt. Man hat das Gefühl, als wolle sie ihrem Alltag entfliehen und der Fremdling ermöglich ihr das. Mit der Zeit fangen die beiden also an zu reden und man erfährt auch einiges von seiner Welt. Die Momente, in denen die beiden allein waren und einfach geredet haben, mochte ich sehr gerne. Genau da hat man gemerkt, wie sie sich näher kommen.
Die Geschichte ist lange Zeit recht ruhig. Erst als mehr Fremdlinge auf die Insel kommen, kommt auch Spannung auf. Ab diesem Zeitpunkt wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da es einfach so spannend war. Das Volk von Limea beginnt zu zweifeln, Limea hat endlich eine Bestimmung und auch andere Charaktere entwickeln sich in dieser schweren Zeit weiter. Ab dem Moment, wo die Fremdlinge aufgetaucht sind, hat man als Leser richtig gemerkt, wie sich Figuren verändert haben. Manche sind stärker geworden, anderen wurden die Augen geöffnet, aber alle haben eine kleine Wandlung durchgemacht.
Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich dieses Buch mochte. Nicht nur, dass Limea ein ganz toller Charakter ist, auch die Liebesgeschichte war nicht aufdringlich. Hin und wieder war es ein bisschen kitschig, aber es hielt sich in Grenzen. Das Buch hat mich von vorne bis hinten begeistert und auch das Ende war toll gewählt. Es war bei weitem nicht einfach und ich hätte mir ein paar Dinge für Limea anders gewunschen, aber insgesamt hat es einfach gepasst.
Ich liebe ja die Bücher der Autorin, aber das hier hat mich echt vom Hocker gerissen. Schon ab der ersten Seite war ich in der Geschichte versunken und habe alles mit Limea zusammen erlebt. Es ist mir nichts Negatives aufgefallen, daher bekommt das Buch auch 5 Sterne von mir.