Diesen Monat durfte ich wieder eine ganz liebe Autorin interviewen, deren Buch ich sehr gern mochte. Zusammen in einer Leserunde habe ich „Eonvar“ von Kat Rupin gelesen und richtig viel mit der Autorin diskutiert, jetzt hat sie mir ein paar Fragen beantwortet, viel Spaß!
Kurz über die Autorin:

Kat Rupin ist zwar in Augsburg geboren, hat aber die rheinländische Frohnatur ihrer Eltern geerbt. 1986 geboren, beschäftigt sie sich mit Worten und Sprache, seit sie denken kann. 2012 hat sie an der Universität ihren Magister mit einer Arbeit über Geschlechterstereotypen in
Frauenliteratur abgeschlossen. Seit etwa drei Jahren betätigt sie sich neben ihrem Brotjob als freie Lektorin und Korrektorin, hat aber das eigene Schreiben nie aufgegeben. Ihre erste Geschichte, verfasst im zarten Alter von acht Jahren, handelte von ihrem damals größten Idol, Winnetous Schwester, und umfasste ganze neun Seiten. Mittlerweile erfindet Kat Rupin eigene Welten, bevorzugt im Fantasy-Genre. Zwar sind ihre Figuren nicht die schönsten oder tapfersten und nicht immer retten sie die Welt, aber sie möchten ihre Leserinnen und Leser für ein paar Stunden aus dem grauen Alltag entführen. In ihrem Debüt, einem Urban-Fantasy-Roman mit romantischem Einschlag, muss Kats junge Heldin herausfinden, was für sie im Leben am wichtigsten ist. Freundschaft oder Liebe? Abenteuer oder Vertrautes? Magie oder Realität?
Quelle: zeilengold-verlag.de
Ihre Bücher:

Ich habe das Buch regelrecht verschlungen! Es hat einfach alles, was man braucht und ist dazu auch noch toll geschrieben. Meine Rezension habe ich oben verlinkt, ebenso die Amazon-Seite des Buches, dort könnt ihr auch den Klappentext nachlesen.
Das Interview:
- Ich freue mich, dass du dieses Interview mit mir führst, stell dich doch kurz vor.
Liebe Jessi, vielen Dank für die Einladung! Ich bin Kat, schreibe, seit ich schreiben kann, und lebe zusammen mit meinem Partner und zwei gestörten Katzen in Süddeutschland. Neben dem Schreiben betätige ich mich als Lektorin und Korrektorin und weil das ja nicht reicht, habe ich noch einen Schreibtischjob bei der Stadt. Außerdem bin ich ein absoluter Film- und Serienjunkie und der Meinung, dass der Tag fünf Stunden mehr bräuchte!
- Eonvar ist dein Erstlingswerk, die Welt die du geschaffen hast ist außergewöhnlich, wie lange hat der Schreibprozess gedauert?
Danke für das Kompliment! Die Welt Eonvárs zu erschaffen, hat mir sehr viel Spaß gemacht, das Schreiben selbst hat tatsächlich nicht lange gedauert. In anderthalb Monaten stand die Rohfassung, da hatte mich einfach die Muse gepackt. Allerdings habe ich dann noch mal gut drei Monate überarbeitet und das Manuskript von Testleserinnen zerreißen lassen, bevor ich mich getraut habe, an meinen jetzigen Verlag heranzutreten.
- Noch dieses Jahr soll vielleicht ein Spin-off zu Eonvar kommen, bist du selber eher ein Reihenleser oder eine Liebhaberin von Einzelbänden und warum?
Das Spin-off ist gerade übrigens bei meinen Testleserinnen und -lesern und ich erwarte ungeduldig ihr Urteil. Es kommt auf jeden Fall dieses Jahr noch heraus – geplant ist Dezember. Und … wo ich schon mal hier bin und weiß, dass du z. B. diese Figur sehr gern mochtest: Ja, dieses Mal dreht sich alles um Matt, seines Zeichens sturer Hund und bester Freund von Gabriel. Zusammen mit Samir, einem neuen Charakter, muss er einiges durchstehen und entdeckt vielleicht auch ganz neue Gefühle. So, jetzt ist es heraus! *lach*
Aber zu deiner Frage: Ich mag beides. Einzelbände bieten mir eine Reise mit einem festen Ende, Reihen nehmen mich in ein ganz neues Universum mit. Allerdings habe ich aktuell das Problem, dass all meine Lieblingsbücher (unvollendete) Reihen sind und ich ungeduldig auf Fortsetzungen warte. Das ist natürlich blöd, aber nun mal die Gefahr …
- Mit welchen drei Worten würden dich deine Freunde beschreiben?
Da musst du meine Freundinnen und Freunde fragen … Ich schätze mal, viele werden „chaotisch“ sagen. Aber sicher auch „verschwiegen“ und „treu“. Ich bin eine unheimlich schlechte Kontakthalterin, aber wenn man mich mal an der Backe hat, wird man mich schwer wieder los.
- Du bist gestrandet auf einer Insel, mit dir drei fiktionale Charaktere, die du dir aussuchen kannst. Welche Charaktere würdest du dabei haben wollen?
Na, hoffentlich Charaktere, die besser in der Lage sind, dort zu überleben als ich … Ich möchte bitte Kvothe aus den „Kingkiller Chronicle“ (Patrick Rothfuss) mitnehmen, er wird uns abends am Lagerfeuer Musik machen und neben seinen fantastischen Geschichten weiß ich, dass er überleben kann. Dann freue ich mich über Essuns Gesellschaft aus „The broken earth“ (N. K. Jemisin), denn obwohl ich etwas Angst vor ihren Fähigkeiten habe, ist auch sie eine Kämpferin, die nicht zulassen wird, dass uns etwas passiert. Und weißt du was? Ich möchte gern Samir aus meinem Spin-off mitnehmen. Abgesehen davon, dass es dem gut tun wird, mal aus seinem Umfeld rauszukommen, kann er etwas, das uns sehr helfen wird!
- Hast du selber Autorenvorbilder? Wen?
Definitiv Patrick Rothfuss. Seine Art zu schreiben und Geschichten zu erzählen fasziniert mich einfach unglaublich. Er ist ein absoluter Wortkünstler und ich wünsche mir, irgendwann mal ähnlich gut schreiben zu können!
- Planst du schon viele neue Projekte nach dem zweiten Band von Eonvar?
Viel zu viele … *seufz*
Anfang 2019 kommt ein gemeinsames Projekt mit meiner Autorenkollegin und Freundin Lillith Korn heraus. Das Ganze läuft unter dem Genre „Paranormal Romance“, spielt in einer von Zombies überrannten Welt und ist skurril, witzig, erotisch und hoffentlich spannend!
Zusammen mit meinem Bruder schreibe ich (unter einem anderen Pseudonym) an einer High-Fantasy-Saga über eine Wissenschaftlerin und einen Gotteskrieger, die auf einem heiligen Berg eine Entdeckung machen, welche die Grundfesten der Welt erschüttern könnte.
Dann habe ich noch zwei Projekte (einmal eine lockerleichte Romantasy, einmal eine etwas düstere Urban Fantasy) in Planung, bei denen auch schon Verlage Interesse gezeigt haben.
Und außerdem … gibt es da noch mein absolutes Lieblingsprojekt, dass ich irgendwann 2019 als Serie im Selfpublishing herausbringen möchte. Ein wilder Genremix à la Queer-bi-steampunk-pirates-thingy … Ich liebe es! Und hoffe, dass es irgendwann auch von anderen geliebt wird!
- Was hat dich selber zum Lesen gebracht?
Das war tatsächlich Karl May. In der zweiten Klasse habe ich eine ganze Kiste mit seinen Büchern „geerbt“ und meine Eltern haben meine Lehrerin quasi um „Erlaubnis“ gefragt, ob ich das denn schon lesen dürfte. Ich durfte. Und damit fing alles an. Jahrelang habe ich mich überhaupt nicht fürs Fernsehen oder andere Medien interessiert, es mussten immer Bücher sein.
- Könntest du dir vorstellen auch in anderen Genres zu schreiben?
Wie man an meiner Projektliste sieht, ist da immer sehr viel Fantasy dabei – das variiert dann aber ziemlich. Also ja, vorstellen kann ich mir das auf jeden Fall! Ideen sind auch genug da, ich merke nur, dass es mich immer wieder zur Fantasy zieht … so ganz ohne werde ich wohl kaum auskommen.
- Wenn du eine Romanfigur zum Leben erwecken könntest, welche wäre das und warum?
Das ist eine sehr gute Frage. Da gibt es so viele, die mir spontan einfallen würden! Am liebsten wäre mir wohl jemand aus „Harry Potter“, vielleicht George Weasley? Abgesehen davon, dass wir dann spontan bei Weasleys‘ Wizard Wheezes vorbeischauen könnten, würde – ganz egoistisch gesehen – das Dasein eines Zauberers doch bedeuten, dass unser Muggle-Leben nicht völlig ohne Magie sein müsste. Und dann könnte der Brief nach Hogwarts ja doch noch kommen!
- Möchtest du den Lesern noch etwas sagen?
Danke, dass ihr da seid. Ich bin noch ganz am Anfang meiner Schriftstellerkarriere und freue mich einfach über jeden von euch, der meine Geschichten liest, der sie kommentiert und liebt, aber auch über die von euch, die mir konstruktive Kritik mit auf den Weg geben. Zu schreiben hat mein Leben schon so lang begleitet, jetzt mache ich es „öffentlich“ und bin allen, die mich dabei begleiten wollen, einfach sehr dankbar!
Vielen Dank, liebe Jessi, auch noch mal an dich! Dir hat es Spaß gemacht, mit mir über meine Welt zu diskutieren, du hattest keine Scheu, Dinge anzusprechen, die dich gestört haben, und hast mir einfach gezeigt, wie toll es ist, wenn sich jemand wirklich mit meinem Schreiben auseinandersetzt. Ich hoffe, du bist bei Matts und Samirs Geschichte wieder dabei!
Vielen Dank an die Autorin für die tollen Antworten. Jetzt warte ich ungeduldig auf die neuen Bücher, da sich alle wirklich klasse anhören, am meisten freue ich mich aber auf Matt!
Habt ihr schon Bücher der Autorin gelesen?