[Autoreninterview] Alexandra Fischer

Diesen Monat habe ich eine Autorin interviewen dürfen, die ich persönlich sehr gerne mag. Bereits drei Bücher habe ich von ihr gelesen und jedes war super geschrieben. Alexandra Fischer hat sich dazu bereit erklärt, mit mir ein Interview für meinen Blog zu führen, ich wünsche euch viel Spaß!


Kurz über die Autorin:

Quelle: drachenmond.de

An einem goldenen Herbsttag in den wilden Siebzigern erblickte Alexandra Fischer das Licht der Welt. Schon früh begann sie, Geschichten zu schreiben, auch gerne mal mit Filzstift auf eines ihrer Kleidungsstücke. In der Schule war sie vernarrt in Reizwort-Aufsätze und trieb ihre Mathe-Lehrer in den Wahnsinn, weil sie die Textaufgaben zu ganzen Romanen ausweitete. Irgendwann wurde das Leben dann so aufregend, dass das Schreiben immer weniger wurde, aber vor nicht allzu langer Zeit spielte eine böse Heuschrecke Schicksal und führte Alexandra zurück zu ihren Wurzeln und zu ihrem Traum. Sie fing wieder mit dem Schreiben an und hört seitdem nicht mehr damit auf. Vermutlich sitzt sie auch jetzt gerade mitten im schönen Bayern auf einem Bauernhof, den sie sich mit Mann, Hund, Katzen, Kaninchen, Hühnern und Enten teilt, und haut in die Tasten.

Quelle: drachenmond.de

Ihre Bücher:

  1. Rockherz (Rezension)
  2. Rockleben (Rezension)
  3. Joli Rouge (Rezension)
  4. Der Traum vom Horizont

Ich habe euch meine Rezension verlinkt, ebenso die Verlagsseiten bzw. Amazon. Gelesen habe ich drei der vier Bücher und alle haben mir sehr gut gefallen, ich kann sie euch nur empfehlen, vor allem Joli Rouge hat mir sehr gut gefallen!


Das Interview:

1. Ich freue mich, dass du dieses Interview mit mir führst, stell dich doch mal kurz vor.
Mein Name ist Alexandra Fischer, ich bin 43 Jahre alt und lebe mit meinem Mann und vielen Tieren auf einem ehemaligen Bauernhof in der Nähe von München. Und ich freue mich sehr, dass ich dieses Interview mit dir führen darf.
2. Du hast bereits vier Bücher veröffentlicht, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Probierst du dich gern in neuen Genres aus?
Genau genommen sind es ja nur zwei Genres. Rockherz und Rockleben fallen unter Young Adult und Joli Rouge und Der Traum vom Horizont sind Historische Romane. Aber ja, du hast recht, die sind alle sehr unterschiedlich. Das liegt einfach daran, dass ich mich schon immer für unglaublich viele Dinge interessiert habe. Ich bin mein Leben lang viel gereist, habe unterschiedliche Länder und Menschen kennengelernt und deshalb habe ich auch ständig wahnsinnig viele Ideen im Kopf, die ich gerne zu Papier bringen würde. Leider fehlt mir da oft die Zeit.3. Wie viel Zeit steckst du beim Schreiben eines Romans in die Recherche? Für Joli Rouge musstest du sicherlich viele Informationen über die Zeit zusammentragen.
Ja, denn ich bin eine schreckliche Perfektionistin. Ich recherchiere für alle meine Romane im Vorfeld, aber die Arbeit zu Joli Rouge war am intensivsten und langwierigsten. Das liegt daran, dass es kaum Quellen aus der Zeit gibt, in der meine Piratin Jacquotte aktiv war. Und wenn, dann waren sie in Französisch oder Spanisch. Ich kann beide Sprachen ein bisschen, aber es war trotzdem die Hölle, das alles zu lesen. Am Ende aber habe ich mich durchgebissen und deshalb liebe ich dieses Buch auch so. Es war mein erstes Buchbaby, das ich veröffentlicht habe, und es war eine echt harte Geburt! Aber generell recherchiere ich für jedes meiner Bücher, für die historischen allerdings um einiges länger. Da gehen sehr viele Stunden für drauf.4. Wenn du mit einer Protagonistin aus einem Buch von dir Platz tauschen könntest, mit wem wäre das und warum?
Am liebsten würde ich mal Jacquotte sein. Für einen Tag oder so. Und in den Momenten, in denen sie mit Tete-de-Mort zusammen ist 😉 Mich würde einfach interessieren, ob meine Vorstellungen von dieser Zeit der Realität ein bisschen nahekommen oder ob es komplett anders war. Wie hat es an den Orten gerochen, die ich beschreibe? Wie sahen die Menschen aus? Die Schiffe? Die Inseln? Das würde ich zu gerne einmal sehen.

5. Stell dir vor du könntest jede Macht der Welt haben (z.B. Fliegen, Teleportation), welche würdest du haben wollen und was würdest du damit anstellen?
Wie cool wäre das denn? Also, dann hätte ich gerne zwei Fähigkeiten: Die der Teleportation und des Unsichtbarmachens. Dann könnte ich durch die Zeit hüpfen (z.B. in die von Jacquotte) und mir alles ansehen ohne dass man mich bemerkt. Denn das könnte unter Umständen gefährlich werden. Aber beide Fähigkeiten in Kombination…hach, das stelle ich mir ziemlich genial vor!

6. Was ist dein absolutes Lieblingsbuch?
Es hat einen ziemlich bescheuerten deutschen Titel und ist schon älter. Es heißt „Die mit dem Wind reitet“ von Lucia St. Claire Robson. Da geht es um die wahre Geschichte eines Mädchens, das von Indianern entführt wurde, und bei ihnen aufwächst. Das Buch habe ich schon so oft gelesen, dass es fast auseinander fällt, aber ich liebe es immer noch. Und ich liebe die Stephanie Plum Reihe von Janet Evanovich – ich verschlinge jedes Buch, das rauskommt, und lese die Bücher immer auf Englisch, weil sie da definitiv besser sind.

7. In deinem Buch „Rockherz“ und der Fortsetzung „Rockleben“ verliebt sich die Protagonistin in einen Rockstar, würdest du ein solches Leben, das Almond führt durchstehen? Der ganze Stress und die Fans, dann kommt noch die Eifersucht hinzu.
Da ich selbstständig bin, bin ich ziemlich stressresistent. Davor hätte ich also weniger Angst. Fans und Eifersucht wären bei mir allerdings schon eher ein Thema 🙂 Womit ich aber inzwischen gar nicht mehr klarkommen würde, wäre das ständige Unterwegssein. Als ich jünger war, war es mir ziemlich egal, wie lange ich auf Tour war. Da war ein halbes Jahr Ausland gar nichts. Mittlerweile genieße ich es aber, ein Zuhause zu haben. Ich bin sehr gerne bei meinem Mann und meinen Tieren und würde es nur schwer ertragen, ständig von ihnen getrennt zu sein.

8. Wie sieht denn dein Schreibplatz aus, wenn du einen hast?
Mein Schreibplatz ist in der Küche am Kachelofen, obwohl ich eigentlich auch einen Schreibtisch habe. Aber da sitze ich nie. In der Küche ist einfach alles greifbar. Schokolade gegen Denkblockaden, mein gut sortiertes Teeregal, die Espressomaschine, viele kuschlige Kissen und meine Decke. Außerdem kann ich direkt aus dem Fenster in den Garten schauen und sehe, was meine Hühner und Enten gerade so treiben. Irgendwie hat dieser Schreibplatz eine gute Energie. Deshalb sind alle meine Bücher dort entstanden. Manchmal herrscht dann aber auch Chaos um mich herum. Post-Its, Bücher, Textmarker, Bonbonpapier…alles liegt rum und mittendrin sitze ich mit meinem Laptop. Aber das muss so sein. Das Genie überblickt das Chaos, sage ich immer 😉

9. Lebst du nur von deinen Büchern oder ist dies mehr ein Nebenverdienst bzw. Hobby für dich?
Ich war lange Jahre in der IT-Branche tätig und arbeite seit einigen Jahren als freiberufliche Texterin. Damit verdiene meine Brötchen. Schreiben ist aber kein Hobby, sondern eher eine Berufung. Ich kann nicht ohne. Das Selfpublishing war eine Offenbarung für mich und hat meine Schubladen-Projekte endlich mal zu ein wenig Öffentlichkeit verholfen. Mittlerweile bin ich ja auch beim wundervollen Drachenmond-Verlag gelandet und werde definitiv erst wieder mit dem Schreiben aufhören, wenn mich im Alter von 90 die Arthrose davon abhält 😀 Aber hauptberuflich Schreiben oder von meinen Büchern leben kann ich noch nicht.

10. Schreibst du gerade an weiteren Projekten oder planst du schon welche?
Ich schreibe gerade an einem weiteren historischen Roman, der im Wilden Westen so um 1860 spielt. Darin geht es um sogenannte Mail Brides, also Frauen, die auf Heiratsannoncen geantwortet haben und die abenteuerliche Reise quer durch Amerika auf sich genommen haben, um einen Mann aus dem Westen zu heiraten, den sie niemals zuvor gesehen hatten. Ich mag das Thema total und liebe es gerade, daran zu schreiben. Ein Drittel fehlt mir noch und ich denke, dass der Roman so im April oder Mai erscheinen wird. Und im Hinterkopf geistert mir eine weitere Idee für den Drachenmond-Verlag herum – da muss ich bei Gelegenheit mal mit Astrid reden 😉

11. Möchtest du den Lesern noch etwas sagen?
Da komme ich mit Worten eigentlich gar nicht weiter. Am liebsten würde ich euch alle umarmen, weil ich diesen interaktiven Austausch mit euch so sehr schätze. Ohne Leser wäre ein Autor einfach nur ein einsamer Mensch, der eine Geschichte zu erzählen hat, aber mit den Lesern wächst er über sich hinaus und seiner Geschichte wachsen Flügel. Ich hätte nie gedacht, dass meine Geschichten wirklich mal zu Büchern werden, geschweige denn, dass sie überhaupt wer lesen möchte. Daher: Tausend Dank an euch alle! Ihr seid der Wind, der mich oben hält (um mal kurz ein Zitat aus Rockherz zu verwenden 😉 Und ganz lieben Dank für das tolle Interview!


Vielen Dank an die Autorin für das tolle Interview!

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